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"Wir wachsen viel zu schnell": Xiaomi-Chef zieht jetzt die Bremse

Xiaomi und auch einige andere chinesische Unternehmen haben mit einem Problem zu kämpfen, das hierzulande eher wenige Firmen kennen. Man wächst einfach viel zu schnell. Das Management versucht nun mäßigend einzugreifen und die Bremsen anzuziehen, da die Risiken sonst unkalkulierbar werden könnten.
Xiaomi
13.01.2017  14:47 Uhr
Was Xiaomi-Chef Lei Jun in einer Nachricht an die Beschäftigten des Unternehmens schrieb, dürfte eine ziemlich einzigartige Weisung aus einem Firmen-Management sein: "Wir müssen langsamer machen", erklärte er. In den vergangenen Jahren sei man viel zu schnell vorangekommen. Daher müsse man jetzt erst einmal sicherstellen, dass man die Entwicklung in eine langfristig erfolgreiche Entwicklung ummünzen kann. Das Smartphone-Geschäft Xiaomis war in den vergangenen Jahren geradezu explodiert. Im Jahr 2012 verkaufte die Firma 7,2 Millionen Geräte. Zwei Jahre später waren es bereits 61 Millionen und 2015 kletterte man über die 70 Millionen-Marke. Ursprünglich hatte man sich einst zum Ziel gesetzt, irgendwann mehr als 80 Millionen Geräte im Jahr verkaufen zu können. Doch in den letzten zwölf Monaten soll man bereits in den dreistelligen Millionenbereich vorgedrungen sein.

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Keine Zahlen mehr

Genaue Zahlen veröffentlicht das Xiaomi-Management inzwischen aber nicht mehr. Denn das würde vermutlich nur dazu führen, dass die Begehrlichkeiten nach noch weiteren Steigerungen zunehmen. Und damit würde man Gefahr laufen, dass die Strukturen nicht schnell genug auf einen Stand zu bekommen, den man benötigt, um ein Geschäft in dieser Größenordnung abwickeln zu können, ohne dass es zum großen Crash kommt.

Aktuell ist Xiaomi insbesondere in China beispielsweise vor allem ein Online-Anbieter. Der Konzernchef will nun aber auch eine Stabilisierung erreichen, indem ein klares Fundament in der Offline-Welt gelegt wird. Das wird so aussehen, dass man in irgendeiner Form verstärkt im Einzelhandel Präsenz zeigen wird. Ein solches Vorhaben erfordert aber eben auch etwas Luft im Tagesgeschäft.

Xiaomi ist dabei bei weitem nicht das einzige chinesische Unternehmen, das mit einem zu schnellen Wachstum zu kämpfen hat. Auch bei LeEco wäre die Expansion fast aus dem Ruder gelaufen und es bedurfte verschiedener bremsender Maßnahmen, um auch die finanzielle Grundlage des Unternehmens solider zu bauen.
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