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Alles gefälscht:
Bot erleichtert Werbebranche um 5 Mio. Dollar/Tag

Die Werbespezialisten von WhiteOps haben eigenen Angaben zufolge das größte bekannte Klick-Netzwerk für Werbe-Betrug aufgedeckt. Methbot heißt das Netzwerk, welches angeblich aus Russland gesteuert wird und der Werbebranche täglich zwischen drei und fünf Millionen US-Dollar Schaden zufügen soll.
Bundesministerium für Inneres
22.12.2016  10:41 Uhr
Mittel gegen den Klickbetrug sind derzeit aber sehr begrenzt, denn das Netzwerk agiert äußert professionell und muss schon lange Zeit unter dem Radar der Werbe-Profis gelaufen sein. Laut WhiteOps ist Methbot ein überaus produktiv angelegter sogenannter "Ad Fraud", also ein Werbe-Betrug. Die Unbekannten Drahtzieher haben sich laut den Informationen von WhiteOps Server in den USA und in den Niederlanden gemietet. Das Ziel ist der Verkauf von Premium Video-Werbung - die aber in Wirklichkeit nicht auf echten Webseiten, sondern auf Fake-IDs der Hacker ausgeliefert wird. Ein weiteres Netzwerk generiert Klicks auf die Werbung, inklusive nachgeahmter Mausbewegungen, Social-Logins und so weiter, sodass es von außen für den Werbetreibenden so aussehen muss, als ob echte Menschen ihre Werbung konsumieren.
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Alles nur gefälscht

In Wirklichkeit ist das Ganze aber nur ein vollkommen automatisierter Betrug. Die groß angelegte Bot-Farm kann so innerhalb von 24 Stunden zwischen drei und fünf Millionen US-Dollar Werbeeinnahmen generieren, so WhiteOps. Auf gut Deutsch: Es gibt in Wirklichkeit weder die Werbung, noch die Webseiten - und selbst die Firmen, die an der Werbung verdienen, sind Briefkastenfirmen, die von den Hackern betrieben werden.

Betroffen sind laut derzeitigen Kenntnisstand somit auch große bekannte Webseiten wie Huffington Post, The Economist, ESPN und Fox News. Die Betrüger gaben vor, dort Video-Ads zu schalten. In Wirklichkeit buchten die Werbetreibenden aber nur Videos in dem über 6.000 Domains umfassenden Betrugs-Netzwerk.

Siehe auch: Botnetz erklickte Millionen an Werbe-Provisionen

Schätzungen zufolge liegt der Schaden in der Werbebranche durch solche und ähnliche Schwindeleien bei über 70 Milliarden US-Dollar jährlich, Tendenz steigend.

Das FBI soll im Fall von Methbot bereits seit 2015 ermitteln. Erst vor wenigen Wochen wurde so der gesamte Umfang des Betrugs aufgedeckt. Die US-Behörde arbeitet nun daran, dem Netzwerk den Garaus zu machen.

Mehr dazu: Klickbetrüger missbrauchen derzeit Cookie-Infos um User umzuleiten
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