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Windows 10 ab Herbst 2017 mit Emulation von x86-Apps auf ARM-CPUs?

Microsoft arbeitet offenbar daran, klassische x86-Anwendungen auf Geräten mit ARM-Prozessoren nutzbar zu machen. Damit könnte man künftig vielleicht ganz normale Desktop-Programme von Windows 10 auf Smartphones, Tablets und anderen Geräten mit Windows 10 Mobile verwenden.
ARM
21.11.2016  19:18 Uhr
Wie Microsoft-Spezialistin Mary Jo Foley unter Berufung auf eigene Quellen und Funde des Twitter-Nutzers h0x0d berichtet, deutet alles darauf hin, dass Microsoft, wie schon im Zuge früherer Gerüchte zu hören war, tatsächlich daran arbeitet, x86-Apps auf ARM-Plattformen zum Laufen zu bringen. Dazu wird ein entsprechender Emulator verwendet, dessen Spuren nun sichtbar geworden sein könnten. @h0x0d war nach eigenen Angaben auf Hinweise auf eine "Windows Hybrid x86-on-ARM64 Technologie" gestoßen, die unter der Abkürzung CHPE geführt werden soll. Foley zufolge steht das C dabei für den Codenamen "Cobalt", wobei es sich um die geplante x86-Emulation auf ARM-Chips handeln soll. HP könnte laut Foley für den US-Computerkonzern HP stehen, da dieser mit Geräten wie dem HP Elite X3 zum wohl wichtigsten Partner rund um Windows 10 Mobile auf ARM-Plattformen aufgestiegen ist.

Mit der Möglichkeit, x86-Anwendungen auf ARM-Geräten auszuführen, würde der Continuum-Modus von Windows 10 Mobile zusätzlich an Bedeutung gewinnen, denn bisher kann er nur in Verbindung mit Apps genutzt werden, die für die Universal Windows Platform (UWP) entwickelt wurden. Das Angebot an Universal-Apps hält sich jedoch noch stark in Grenzen, so dass die potenzielle Option x86-Anwendungen, die eigentlich für Intel-kompatible x86-Prozessoren entwickelt wurden, auf ARM-Prozessoren auszuführen, bei so manchem Firmenkunden Begehrlichkeiten wecken könnte.

Zwar lassen sich x86-Anwendungen schon jetzt auf ARM-Geräten mit Windows 10 Mobile nutzen, doch dabei müssen bisher Virtualisierungstechnologien wie Citrix genutzt werden, wofür wiederum Server und Remote-Desktop-Verbindungen nötig sind. Anfangs haben Microsoft und seine Partner dabei dementsprechend Firmenkunden im Visier.

Foley zufolge soll "Cobalt" als Teil des Windows 10 Redstone 3 Updates Einzug halten, das man bisher im Herbst 2017 erwartet. Dann dürfte es mit dem Qualcomm Snapdragon 830 bzw. 835 auch ARM-Prozessoren geben, die über entsprechende integrierte Virtualisierungstechnologien verfügen, die der Emulator vermutlich nutzen kann.

"Cobalt" soll daher angeblich vor allem auf Smartphones und Tablet- bzw. kleine Desktop-Systeme abzielen. Damit kommt dann auch wieder das sagenumwobene "Surface Phone" ins Spiel, also ein mögliches High-End-Smartphone von Microsoft oder einem großen Hardware-Partner, mit dem man vor allem Business-Anwender ansprechen will. Dessen Einführung würde sich mit der Verfügbarkeit von "Cobalt" decken, wenn denn tatsächlich ein Launch gegen Ende 2017 oder Anfang 2018 erfolgen sollte.
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