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Trump-Sieg: Reaktionen von Nadella, Cook und anderen IT-Managern

Die IT-Branche stand mehr oder weniger geschlossen hinter Hillary Clinton, oder besser gesagt gegen Donald Trump. Genutzt hat das nichts, der Republikaner hat die Wahl in der Nacht auf gestern bekanntlich gewonnen. In der Tech-Szene ist man danach gespalten: Microsoft-Chef Satya Nadella versuchte sich in versöhnlichen Worten, andere wollen einen Präsidenten Trump nicht akzeptieren und fordern eine Abspaltung Kaliforniens.
Microsoft
10.11.2016  09:04 Uhr
Donald Trump ist der designierte Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Für die US-IT-Wirtschaft ist das aber aufgrund einiger Trump-Positionen (darunter die Ablehnung von Netzneutralität) vermutlich kein Grund zur Freude, entsprechend kann man aus dem Silicon Valley und anderen IT-Standorten verhaltenen bis keinen Jubel hören. Die Chefs der großen Konzerne bemühen sich um diplomatische oder versöhnliche Worte, es gibt aber auch Stimmen, die sich nicht mit Trump abfinden wollen.

Für Vielfalt

Microsoft-Chef Satya Nadella hat sich über seine Seite auf LinkedIn geäußert und sich um einen neutralen Standpunkt bemüht. Er hat dem künftigen Präsidenten gratuliert und darauf verwiesen, dass man hier den "demokratischen Prozess in Aktion erleben" konnte. Man freue sich beim Redmonder Konzern auch darauf, mit allen gestern neugewählten Vertretern (des Kongresses) zusammenzuarbeiten. Nadella betonte aber auch, dass man bei Microsoft nach wie vor zu "seiner Mission und seinen Werten" steht, "insbesondere zu einer vielfältigen und inklusiven Kultur".

"Gemeinsam vorwärts"

Tim Cook, CEO von Apple, hat sich bisher nicht öffentlich zum Trump-Sieg geäußert, laut einer BuzzFeed zugespielten internen E-Mail rief aber auch Cook sein Unternehmen zur Geschlossenheit auf: "Der einzige Weg, vorwärts zu gehen, ist, gemeinsam vorwärts zu gehen." Doch auch Cook betonte, auch mit einem Verweis auf den Bürgerrechtler Martin Luther King Jr., dass Apple offen bleibt und zwar für alle: "Egal, wie man aussieht, wo man herkommt, was man anbetet und wie man liebt."

Die Technikwelt ist aber nicht durchwegs so gelassen wie die CEOs von Microsoft und Apple. Es gab auch sofort Stimmen aus dem Silicon Valley, also dem als besonders liberal geltenden Großraum um San Francisco, dass sich der Staat Kalifornien von den USA loslösen soll. Wie der Guardian berichtet, hat u. a. Uber-Investor und Hyperloop-Gründer Shervin Pishevar dazu aufgerufen, dass der Westküstenstaat die Vereinigten Staaten verlassen soll.

Neu ist die Idee zu einer unabhängigen "California Republic" nicht. Es gibt schon länger Stimmen, die dafür plädieren, dass der sechstgrößte Wirtschaftsraum der Welt zu einem eigenen Staat werden soll, so nun auch Pishevar. Ob sein Aufruf tatsächlich ernstgenommen wird, muss sich erst zeigen, er fand aber auch bei anderen durchaus Gehör. Der IT-Investor Jason Calacanis sagte auf Twitter, dass eine Abspaltung Kaliforniens nach dem Trump-Sieg sowie dem Brexit leicht umzusetzen wäre.

Trump-Unterstützer waren schon immer rar, PayPal-Milliardär Peter Thiel gehörte zu den wenigen, die sich offen für ihn ausgesprochen haben: Thiel räumte nun aber ein, dass das Land vor großen Herausforderungen stehe und "alle Mann an Deck" benötigt werden, Trump habe eine "unglaublich schwierige Aufgabe vor sich".
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