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Bill Gates & Steve Ballmer keine Freunde mehr - wegen Windows Phone

Microsoft-Gründer Bill Gates und der langjäjhrige CEO Steve Ballmer sind heute nicht mehr so eng verbandelt wie zuvor. Als Grund für das Verblas­sen ihrer einst "brüderlichen Freundschaft" nennt Ballmer Differenzen im Umgang mit dem Einstieg in den Vertrieb eigener Hardware, der Einführung von Windows Phone und dem Kauf von Nokias Mobilgerätesparte.
Microsoft
04.11.2016  14:19 Uhr
Im Gespräch mit dem US-Wirtschaftssender Bloomberg erklärte Ballmer, dass er mit Gates stets eine sehr enge Beziehung geführt habe, sowohl im Guten als auch im Schlechten. Gegen Ende seiner Zeit als CEO sei es zwischen ihnen schwieriger geworden, vor allem weil man unterschiedlicher Meinung bezüglich der strategischen Ausrichtung des Unternehmens war.
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Die Führungsetage habe sich durch den stagnierenden Aktienkurs unter Druck gesetzt gefühlt, obwohl der Gewinn von Microsoft zu dieser Zeit stetig zunahm. Daraus habe sich eine "leicht entzündliche" Situation entwickelt, weil man grundlegend andere Ansichten darüber vertrat, wie wichtig es wäre, im Hardware-Geschäft aktiv zu sein. Ballmer habe Surface gefördert, während der Vorstand, dessen Vorsitzender Bill Gates war, eher zögerlich agierte.

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Als es dann um das Thema Smartphones ging, erreichten die Spannungen laut Ballmer ihren Höhepunkt. Zunächst lehnte der Vorstand seine Idee ab, Nokias Abteilung für Mobiltelefone zu kaufen und bis das milliardenschwere Geschäft endlich abgeschlossen war, hatte Ballmer die Zügel bereits an seinen Nachfolger Satya Nadella abgegeben. Bis heute hat Microsoft fast alle Ausgaben für die Nokia-Übernahme abgeschrieben, die meisten einst übernommenen Bestandteile abverkauft oder abgewickelt und die von Nokia übernommenen Mitarbeiter weitestgehend entlassen.

Für Ballmer war es ein Fehler, nicht schon Jahre früher in das Smartphone- und Tablet-Geschäft einzusteigen. Man hätte viel schneller in den Hardware-Bereich vordringen müssen, auch weil sich das beim PC übliche Modell einer Trennung der Anbieter von Software, Systemen und Chips im Mobilgerätemarkt nicht reproduzieren lassen würde.

Abschließend erklärte der frühere Microsoft-CEO, dass er mit Blick auf das bekannte Zitat, laut dem er der Meinung war, das iPhone würde sich wegen hoher Preise nie ordentlich verkaufen, selbst auf die Idee gekommen wäre, die Telefone durch Zuschüsse der Netzbetreiber zu finanzieren. Apple habe ein innovatives Geschäftsmodell umgesetzt, bei dem das Smartphone praktisch Teil der monatlichen Mobilfunkrechnung sei, was er bei seiner Aussage nicht ahnte und daher auch nicht berücksichtigt habe.

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