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Bilanz: Tesla macht Gewinn, aber nicht mit seinen Autoverkäufen

Anleger freuen sich und einige Beobachter sprechen von Tricks: Tesla hat im dritten Quartal einen Gewinn erwirtschaftet - positive Quartalszahlen konnte der Konzern in seiner Geschichte bisher nur einmal vermelden. Für das Plus in der Kasse sorgen aber nicht die Autoverkäufe.
Tesla Motors
28.10.2016  18:15 Uhr

Tesla baut mehr Autos

Mit seinen Elektroautos hat sich Tesla mittlerweile weltweit einen Namen gemacht. Neben Negativschlagzeilen wegen Unfällen wird der Konzern von vielen als echter Innovationstreiber in der Automobilbranche gefeiert. Mit der Idee von selbstfahrenden Elektro-Autos ließ sich aber bisher wegen hoher Investitionskosten und in der Branche üblichen Bilanztricks zumindest offiziell nur in einem Quartal seit Firmengründung Gewinn erzielen. Jetzt vermeldet Tesla, dass man im vergangenen Vierteljahr die zweite positive Quartalsbilanz einfahren konnte.
Tesla erklärt den Autopiloten seiner Fahrzeuge
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Wie der Konzern erläutert, konnten bei einem Umsatz von 2,3 Milliarden Dollar knapp 22 Millionen US-Dollar Gewinn erwirtschaftet werden - so die offizielle Mitteilung von Firmen-Chef Elon Musk und Finanzchef Jason Wheeler im aktuellen Quartalsbericht. Dieses Ergebnis habe man der sehr guten Arbeit in "vielen Bereichen" zu verdanken, so die Zusammenfassung. So konnte der Konzern im vergangenen Quartal 24.800 Autos ausliefern - zwei Drittel Model S, ein Drittel Model X. "Wir haben neue Rekorde in der Produktion von Autos, bei der Auslieferung und beim Ertrag aufgestellt", so die Bilanz.

Tesla S

Autoverkäufe aber nicht Gewinntreiber

So positiv, wie die Rechnung bei der Auslieferung von Fahrzeugen ausfällt, so wenig haben diese aber mit dem Gewinn des Unternehmens zu tun. Die positive Bilanz hat Tesla laut dem Bericht von Business Insider vielmehr dem Handel mit sogenannten Zero Emission Vehicles (ZEV) Credits zu verdanken, die im letzten Quartal 139 Millionen Dollar in die Kassen spülten. Rechnet man diesen Posten aus der Bilanz heraus, stünde der Konzern mit einem Verlust von 18 US-Cent pro Aktie da und nicht mit einem Plus von 71-US-Cent pro Aktie.

Im letzten Quartal konnte Tesla dabei auch noch unerwartet viele der Emissions-Kredite verkaufen. Diese werden vom US-Bundesstaat Kalifornien an Hersteller vergeben, die saubere Autos auf die Straße bringen. Hersteller von Autos mit Verbrennungsmotoren, die selbst keine "sauberen Fahrzeuge" produzieren, können ihre negative Bilanz dann mit gekauften Krediten aufbessern. Kritiker werfen Tesla jetzt vor, diese Kredite gehortet zu haben, um mit einer positiven Bilanz Aktionäre vor anstehenden Entscheidungen wie der Übernahme des Solaranlagen-Herstellers Solar City gewogen zu machen.

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