Bevor die neue Firma allerdings auch nur eine Abmahnung verschicken konnte, trudelte Post von den Anwälten des Internet-Providers Bahnhof ein, der seit vielen Jahren dafür bekannt ist, sich für einen möglichst freien Datenverkehr einzusetzen und als Hoster von Plattformen wie The Pirate Bay oder Wikileaks fungierte. Dieser warf den selbst ernannten Rechtshütern vor, selbst Urheber- und Markenrechte zu verletzen.
CCC-Abmahnbeantworter
"Wir waren zuerst da"
"Bahnhof hat die Marke 'Spridningskollen' zuerst beim schwedischen Patent- und Markenamt angemeldet", teilte der Provider mit. Das Unternehmen setzt den Namen auch ein: Bereits vor einiger Zeit startete Bahnhof eine Seite namens Spridningskollen.org, auf der protokolliert werden soll, welchen Umfang die Abmahnungen gegen Internet-Nutzer annehmen."Es ist schon überraschend, dass jene, die angeblich das geistige Eigentum schützen wollen, nicht genauer prüfen, wem welche Rechte gehören. Das sagt viel über die Qualität ihrer so genannten Initiative", erklärte Bahnhof-Chef Jon Karlung. In der Klageschrift verlangt man nun die Abschaltung der Webseite Spridningskollen.se, auf der sich die neue Firma präsentierte. Karlung kündigte auch an, die Nutzer seiner Dienste so gut es geht gegen die Abmahner zu schützen. Wenn diese an die Kundendaten heranwollen, müssten sie schon die Auseinandersetzung vor Gericht suchen und entsprechende Verfügungen erwirken. Das aber würde das Geschäft mit den Abmahnungen letztlich wohl recht uninteressant machen.