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58% aller Patente:
Deutschland ganz vorn beim autonomen Fahren

Mit Google, Tesla und zuletzt auch Apple werden im Zusammenhang mit der Entwicklung von selbstfahrenden Autos oft US-amerikanische Firmen genannt. Wie das Institut der deutschen Wirtschaft jetzt zeigt, gingen die meisten Patentanträge in diesem Bereich in den letzten Jahren aber an deutsche Entwickler.
Institut der deutschen Wirtschaft Köln
06.06.2016  18:50 Uhr

Deutsche Autobauer patentieren fleißig

Dass Google seit Jahren an selbstfahrenden Autos forscht, ist bekannt - zuletzt hatte der Konzern ein Forschungszentrum in Detroit eröffnet, um enger mit Autoherstellern zusammenarbeiten zu können. Tesla bietet mit dem Model S ein Fahrzeug, das schon heute auch in Deutschland teilweise das Steuer für den Fahrer übernehmen kann - vollständiges autonomes Fahren ist hier aber noch nicht möglich. Wie das Institut der deutschen Wirtschaft jetzt zeigt, sind deutsche Entwickler in diesem Bereich aber fleißiger als man bei diesen bekannten Schlagzeilen vermuten könnte - zumindest was das Einreichen von Patenten angeht.
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Wie das Institut mit Sitz in Köln errechnet hat, haben deutsche Autohersteller seit dem Jahr 2010 768 Patente eingereicht, die sich um Erfindungen im Bereich autonomes Fahren drehen. Nach diesen Berechnungen entfallen auf den Rest der Welt im selben Zeitraum 730 Patentanträge. Noch deutlicher fällt der Vorsprung bei den Zulieferern aus: Die Forschungsabteilungen haben hierzulande demnach seit 2010 850 Patentanträge für ihre Entwicklungen gestellt. Die Zulieferer im Rest der Welt kommen zusammengenommen auf 185 Patente. "Bei den einbezogenen Unternehmen handelt es sich um 22 internationale Automobilanbieter, 25 große Zulieferer, 17 internationale Elektronikunternehmen und sechs Unternehmen wie Apple, Google und Tesla, die als Herausforderer klassifiziert werden" so das Institut.

Fast 60 Prozent in deutscher Hand

Deutsche Autohersteller und Zulieferer können seit 2010 damit 58 Prozent der weltweit angemeldeten Patente zum autonomen Fahren auf sich vereinen. Betrachtet man nur die Zulieferer-Branche, liegt dieser Wert bei 82 Prozent. "Die USA und Japan sind die beiden weiteren wesentlichen Innovationsländer, wenn auch mit deutlichem Abstand."

Die Schlussfolgerung der Wirtschaftsexperten fällt nach dieser Analyse wie zu erwarten war recht positiv aus. Deutsche Hersteller seien derzeit gut aufgestellt. "Die Entwicklung wird durch Herausforderer wie Google beschleunigt, was den Wettbewerb deutlich verschärft hat. Die technologische Kompetenz, die Premiumstärke und die starke Zulieferindustrie sind Standortvorteile der deutschen Anbieter", so das Institut. Die gesamte Studie wird unter der Überschrift "Autonomes Fahren - eine Herausforderung für die deutsche Autoindustrie" als PDF zur Verfügung gestellt.

So fühlt sich eine Fahrt im Google-Auto an
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