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Cortex-A73 & Mali-G71: Neues Herz für Samsung Galaxy 'S8' & Co

Die britische Chipschmiede ARM hat für das kommende Jahr heute anlässlich der Computex 2016 mehrere neue Prozessor-Architekturen und eine neue 4K-fähige Grafikeinheit präsentiert. Mit der neuen ARM Cortex-A73-Architektur sollen noch leistungsfähigere SoC-Designs möglich werden, während die ARM Mali-G71-GPU für ausreichend Power sorgt, um hochauflösende Virtual-Reality-Anwendungen zu ermöglichen.
ARM
30.05.2016  06:37 Uhr
ARM verspricht mit der Cortex-A73-Architektur eine erneute Steigerung von Leistung und Energieeffizienz. Aufgrund der Fertigung im 10-Nanometer-Maßstab soll die kommende Prozessorgeneration noch kleinere SoCs hervorbringen, wobei pro Kern nur noch 0,62 Quadratmillimeter benötigt werden. Damit sind die Kerne die bisher kleinste Ausgabe von ARMs Designs für High-End-Prozessoren und erlauben eine um ganze 30 Prozent gesteigerte Energieeffizienz und Leistung.
ARM Cortex-A73
Mehr Leistung über längere Zeit verfügbar - perfekt für VR-Anwendungen

Konkret bedeutet dies, dass die kommende Prozessorgeneration Taktraten von bis zu 2,8 Gigahertz erreichen soll, während sie noch weniger Energie benötigt als zuvor. Die Leistung soll gegenüber der im letzten Jahr aktuellen Chips um mehr als das Doppelte zulegen, wobei ARM vor allem darauf pocht, mit den neuen SoCs mehr über längere Zeit verfügbare Leistung bieten zu können. Durch die gestiegene Effizienz sollen die damit ausgerüsteten Geräte also länger unter Volllast durchhalten und weniger häufig gedrosselt werden - ein wichtiges Feature, wenn es um den Betrieb in VR-Szenarien geht. Es bleibt zu hoffen, dass die künftige Gerätegeneration somit auch mit einer geringeren Hitzeentwicklung auskommt.

ARM Cortex-A73

ARM setzt vor allem auf die Kombination der neuen High-End Cortex-A73-Kerne mit den bereits bekannten ARM Cortex-A53-Cores, die zusammen in einer "big.LITTLE"-Konfiguration verwendet werden sollen. Dementsprechend werden bei weniger anspruchsvollen Aufgaben zunächst die A53-Cores verwendet, bevor bei mehr Leistungsbedarf die A73-Kerne zugeschaltet werden, um die Performance erheblich zu steigern.

Die Chipentwickler versprechen darüber hinaus mehr Speicherleistung und geben an, dass man bei Bedarf auch die Fertigung im 28-Nanometer-Maßstab für Mittelklasse-SoCs ermöglicht, wobei dann natürlich geringere Taktraten angesetzt werden müssen, um die Leistungsaufnahme im Zaum zu halten. Für Mittelklasse-Chips sollen auch Lösungen mit nur einem oder zwei Cortex-A73-Kernen möglich sein.

Samsung, Huawei & MediaTek sind schon mit an Bord

Die Verfügbarkeit der ersten darauf basierenden Prozessoren von den ARM-Lizenznehmern wird für Anfang 2017 erwartet, wobei mit MediaTek, Huawei HiSilicon, Marvell und vor allem Samsung bereits einige sehr bekannte Namen angekündigt haben, ihre neuen Chips auf Basis der neuen Technologie umsetzen zu wollen. Somit dürfte unter anderem feststehen, dass das "Samsung Galaxy S8" mit einem derartigen SoC daherkommen wird. Sechs weitere Chiphersteller wollen die neue Technologie nutzen.

Zusammen mit den ARM Cortex-A73-Cores soll künftig auch die ARM Mali-G71 GPU zum Einsatz kommen, die ihrerseits auf der vollkommen neuen "Bitfrost"-Architektur basiert. ARM zielt damit nach eigenen Angaben klar auf den Markt für mobile Virtual- und Augmented-Reality-Anwendungen sowie natürlich auf das 3D-Gaming unter Verwendung von modernen Schnittstellen wie Vulkan und OpenCL 2.0. Man setzt unter anderem auf sogenannte "Claused Shaders", die Instruktionen zusammenfassen und somit eine effizientere Verarbeitung ermöglichen - was weniger Energie benötigen soll.

ARM Mali-G71

Auch bei der Erledigung von Aufgaben verspricht ARM eine Effizienzssteigerung, denn man fässt sie mit der sogenannten Quad Vectorization ebenfalls zusammen, um sie gemeinsam abzuarbeiten, so dass fast immer eine 100-prozentige Ausnutzung der verfügbaren Leistung garantiert wird - das Resultat ist angeblich ein erneut effizienterer Betrieb. Ganz nach Bedarf können die Chiphersteller die Mali-G71-Kerne wieder in Paketen kombinieren, um möglichst viel Leistung abzurufen - ob vier, sechs, acht, 16 oder gar 32 Kerne, alles ist möglich. Laut ARM sollen vor allem VR-Headsets künftig ARM Mali-G71-Varianten mit bis zu 32 Kernen nutzen können.
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