Ein
Netflix-Abonnement ist das eine, die effektive Nutzung des Streaming-Dienstes das andere: Eine Analyse von Visits hat ergeben, dass alleine die Webseite der Online-Videothek an fast allen relevanten Konkurrenten vorbeigezogen ist. Dazu gehören auch oder besser gesagt vor allem illegale Angebote wie kinox.to.
Netflix ist September 2014 in Deutschland gestartet und damals testen auch wir den US-amerikanischen Streaming-Anbieter. Unter dem Titel
"Rette uns, wer kann!" stellten wir die These auf bzw. erläuterten wir die bereits bekannte Theorie, dass nur ein pauschales und bequemes Angebot wie Netflix ein echtes Mittel gegen Piraterie darstellt. Das englische Wort dazu heißt Convenience: Wenn etwas bequem ist und genügend Inhalte bietet, dann gibt es auch keinen Grund mehr, illegale Quellen zu nutzen.
Die Zahlen, die das Branchenmagazin
Meedia nun vorgelegt hat, zeigen nun eindrucksvoll, dass das tatsächlich so ist: Denn laut März-Daten des Traffic-Analyse-Dienstes SimilarWeb kam Netflix Deutschland im März 2016 auf 30,45 Millionen Visits und das "nur" per stationärer und mobiler Webseite. Pro Visit klickte ein Besucher im Schnitt auf 4,6 Seiten und blieb siebeneinhalb Minuten auf der Seite. Meedia erläutert, dass das überdurchschnittlich starke Werte sind.
SimilarWeb: Netflix-Nutzung in Deutschland im März 2016
Konstantes Wachstum
Netflix konnte seine Visits innerhalb eines Jahres verdoppeln und weist auch eine konstante Wachstumskurve auf (vor einem Jahr waren es etwa 15 Millionen Visits). Zum Vergleich: Konkurrent Maxdome kommt auf Werte zwischen 3,3 und 5,1 Millionen, schwankt dabei aber und hat keine eindeutige Tendenz.
Interessanter noch als Maxdome und Co. ist der Blick auf illegale Streaming-Angebote: So konnte Netflix bereits kinox.to ein- und überholen. Netflix liegt zwar hinter dem auf Serien spezialisierten Streaming-Anbieter Burning Series, allerdings dürfte der De-facto-Wert weitaus höher sein. Denn SimilarWeb erfasst keine mobilen Apps und vor allem nicht TV-spezifischen Anwendungen (Smart-TVs, Set-Top-Boxen und Konsolen). Wären diese in der Rechnung inkludiert, dann würde Netflix in einer eigenen Liga spielen, da sind wir uns ziemlich sicher.