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Trotzreaktion auf Apple vs. FBI: WhatsApp & Co. bekommen mehr Krypto

Der Versuch der US-Bundespolizei FBI, den Computerkonzern Apple zur Umgehung der Sicherheits-Funktionen eines iPhones zu zwingen, ruft bei führenden US-Anbietern von Online-Kommunikationsdiensten eine regelrechte Trotzreaktion hervor - zu Gunsten der Anwender.
Christian Ditaputratama (CC BY-SA 2.0)
15.03.2016  16:17 Uhr
Die US-Behörden werden zukünftig wohl damit rechnen müssen, dass sie im Zweifelsfall auch keinen oder schwereren Zugriff mehr auf die Kommunikation zwischen Nutzern des Facebook-Messengers, WhatsApps, Gmails und Snapchats bekommen werden. Die jeweiligen Entwickler-Teams sollen hier schon am Einbau zusätzlicher Verschlüsselungs-Features arbeiten. Das berichtete die britische Tageszeitung The Guardian. In WhatsApp erfolgt die Übertragung der Textnachrichten teilweise bereits seit einiger Zeit über eine Verbindung mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Von Seiten des Betreibers aus sollte es hier also bereits keine Möglichkeit eines Zugriffs mehr geben. Zukünftig wird es auch nicht mehr möglich sein, VoIP-Verbindungen über den Messenger abzuhören. Auch die Sprachübertragung soll dem Vernehmen nach über ein Update, das in den kommenden Wochen bereitgestellt wird, kodiert werden.

WhatsApps Mutterkonzern Facebook wird im Zuge dessen auch die Sicherheit der Kommunikation über seinen eigenen Messenger ausbauen. Allerdings gibt es derzeit noch keine genaueren Informationen darüber, mit welchen Verfahren die Verschlüsselung im Detail umgesetzt wird.

Auch Snapchat und Google sind dabei

Eine vergleichbare Entwicklung gibt es auch bei Snapchat. Der vor allem bei jüngeren Nutzern extrem populäre Foto-Messenger soll demnächst ebenfalls eine starke Verschlüsselung für die Datenübertragung erhalten. Bei Google überlegt man schon länger, wie Gmail mit weiteren Krypto-Features ausgestattet werden kann. In den letzten Tagen wurden hier noch einmal intensivere Anstrengungen eingeleitet, den Anwendern bessere Optionen bereitzustellen.

Entsprechende Experimente und Überlegungen begannen bei den genannten Unternehmen insgesamt nicht erst in den letzten Tagen, sondern waren schon länger Bestandteil der Planungen. Allerdings hat die aktuelle Auseinandersetzung zwischen Apple und dem FBI nun dafür gesorgt, dass es hier nicht mehr um Planungen für zukünftige Roadmaps geht, sondern die konkrete Umsetzung für die finalen Produkte direkt in Angriff genommen wurde.

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