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Kinect-Abstieg von Rare:
"Die Story vom bösen Microsoft" ist falsch

Rare ist einer der besonders wohlklingenden Namen im Videospielgeschäft, was nicht verwundert, da man für zahlreiche Klassiker verantwortlich war, darunter Golden Eye 007, Perfect Dark und Banjo-Kazooie. Das Studio wurde 2002 von Microsoft übernommen, schon seit Jahren aber gab es kein "echtes" Spiel mehr von Rare. Daran sei aber nicht Microsoft schuld, so ein ehemaliger Rare-Entwickler.
Microsoft
17.12.2015  16:54 Uhr

"Geschichte vom bösen Microsoft"

Rare hat sich in den vergangenen Jahren auf Kinect-Spiele konzentriert, das zeigt ein Blick auf die Veröffentlichungsliste des Studios, in den vergangenen Jahren sind dort nur diverse Kinect Sports-Spiele zu finden, aber nichts, was dem Namen Rare tatsächlich gerecht wird. Im Gespräch mit Eurogamer hat Gavin Price, ehemaliger Rare-Designer und aktueller Chef des Studios Playtonic, Microsoft klar in Schutz genommen. "Jeder erschafft gerne die Geschichte vom bösen Microsoft, aber das ist nicht der Fall", sagte Price, schon gar nicht seit Phil Spencer das Ruder übernommen hat, das sei das Beste, was Rare passieren konnte. "Denn er sagt immer zu den Leuten bei Rare: 'Macht, was ihr wollt und wir werden euch unterstützen.'"

Kinect Sports Rivals - Neuer Launch-Trailer zum Sportspiel
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Die "Chance" Kinect

Dass sich Rare an das Schicksal von Kinect regelrecht gekettet hat, sei laut Price nicht die Schuld von Microsoft, sondern jene des Rare-Managements: "Diese sagten seinerzeit, dass Kinect eine großartige Gelegenheit für Rare sei und man alles darauf setzen werde." Das sei dann lediglich von Microsoft im positiven Sinne unterstützt worden, gedrängt habe man aber keinen dazu.

Erst später gab es eine Einflussnahme seitens Microsoft, die man als unglücklich bezeichnen kann. Denn Rare wollte ursprünglich eine komplexe Sport-Simulation machen. Doch der damalige Chef der Microsoft Studios, Don Mattrick, beharrte auf einem simpleren Spiel: "Nein, gebt uns Wii Sports mit Kinect", erinnert sich Price an die Worte des ungeliebten Vorgängers von Phil Spencer.

Die lange Story mit dem Titel "Rare und der Aufstieg und Fall von Kinect" bietet zahlreiche interessante Hintergründe zum Kultstudio, Kinect-Technik und vielen Ideen, die nicht umgesetzt werden konnten. Ein Fazit ist allerdings auch, dass Kinect trotz all seiner Pionierarbeit im Wesentlichen tot ist.

Siehe auch: Microsoft weiß immer noch nicht, wofür Kinect beim Gaming gut ist
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