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Sipgate musste eine Erpressung mit DDoS-Attacke abwehren

Der VoIP-Anbieter Sipgate hat seit gestern wiederholt mit DDoS-Angriffen auf seine Infrastruktur zu kämpfen. Webseiten waren teils nicht erreichbar und die Kunden konnten nicht telefonieren. Hinter dem Vorfall soll nach Angaben des Unternehmens ein Erpressungs-Versuch stecken.
24.10.2014  17:54 Uhr
Die erste Meldung seitens des Anbieters wurde gestern Abend gegen 17 Uhr veröffentlicht. Hier wurden die Kunden direkt über den Angriff und dessen Folgen, aber auch über den Erpressungsversuch informiert. "Wir werden uns unter keinen Umständen erpressen lassen und arbeiten stattdessen gemeinsam mit unseren ISPs an einer Lösung, um die Attacken abzuwehren. Parallel dazu haben wir die Ermittlungsbehörden eingeschaltet", teilte das Unternehmen mit. Im Laufe des Abends gelang es den Technikern zunehmend, die Attacken abzuwehren. Nach und nach wurden die Webseiten wieder erreichbar und gegen 20 Uhr kamen auch wieder Telefonate durch. Allerdings machten die Mobilfunk-Angebote noch über längere Zeit Probleme. Daran und dass auch die Infrastruktur in Großbritannien betroffen war, zeigte sich, dass man es hier mit einem recht breit aufgestellten Angriff zu tun hatte.

Die Verbindungen über die Mobilfunknetze funktionierten dann am späten Abend wieder. Allerdings kam es auch in der Folge immer wieder einmal zu Problemen. Das setzte sich am heutigen Morgen fort, als eine zweite DDoS-Welle startete. Allerdings hatten sich die Techniker hier bereits darauf eingestellt, so dass die Schwierigkeiten trotz geänderter Angriffsmuster nicht mehr so groß ausfielen.

Die meisten Kunden zeigte durchaus Verständnis dafür, dass angesichts des heftigen Angriffs etwas Zeit benötigt wurde, um die Attacken in den Griff zu bekommen. Das dürfte auch der transparenten Informations-Politik des Unternehmens geschuldet sein.

Vereinzelt kamen aber auch Anfragen, warum man nicht lieber dafür zahlt, dass die Angriffe sofort aufhören. "Ganz einfach: Weil das ziemlich bekloppt wäre", lautete die klare Antwort. "Die Verbindung aus DDoS-Attacke und Erpressungsversuch zeugt von einer hohen kriminellen Energie. Würden wir der Forderung nachgeben und das Lösegeld bezahlen, würden wir die Urheber der Attacke geradezu einladen, weitere Attacken gegen uns durchzuführen."
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