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Facebooks neues Werbenetz verfolgt Nutzer über viele Geräte hinweg

Das Social Network Facebook startet jetzt sein eigenes Werbe-Netzwerk. Damit platziert das Unternehmen Anzeigen zukünftig auch außerhalb seines eigenen Seiten- und App-Netzwerkes und tritt somit vor allem mit Google auf einem weiteren Bereich in klare Konkurrenz.
29.09.2014  17:20 Uhr
Gegenüber dem Suchmaschinenkonzern, der auch Marktführer im Bereich der Online-Werbung ist, will man sich dabei vor allem mit der Fähigkeit abheben, einzelne Nutzer nicht nur wiedererkennen zu können, wenn sie eine andere Webseite abrufen, sondern auch, wenn diese mit einem anderen Gerät online gehen. Mit klassischen Cookies, wie sie die meisten Werbenetzwerke einsetzen, funktioniert dies natürlich nicht. Facebook koppelt die Werbe-Algorithmen daher mit der Nutzerdatenbank seines Social Networks. Loggt sich ein Anwender dann beispielsweise per Browser auf dem PC und anschließend auf dem Smartphone in die Facebook-App ein, sind ihm beide Geräte zugeordnet. Anhand eines eindeutigen Erkennungsmerkmals des jeweiligen Systems können dann auch Anzeigen in anderen Apps oder auf anderen Webseiten ausgeliefert werden, die auf den jeweiligen User zugeschnitten sind.

Wie bereits bei der Werbung auf den eigenen Plattformen ermöglicht Facebook dabei die Ausrichtung von Kampagnen auf enge Zielgruppen, die anhand einer Analyse der Facebook-Profile sortiert werden. Das Unternehmen sicherte dabei allerdings zu, dass die Werbepartner zwar auswählen können, welche Gruppen sie konkret ansprechen wollen, dass ihnen aber keine Informationen zu einzelnen Anwendern zugänglich gemacht werden.

Die Technologie hinter dem neuen Dienst hatte Facebook im vergangenen Jahr von Microsoft übernommen. Seitdem sei Atlas aber noch einmal von Grund auf überarbeitet worden. Dabei spricht einiges dafür, dass Googles starke Position im Online-Marketing bald ins Wanken geraten könnte.

In diesem Jahr werden weltweit rund 140 Milliarden Dollar für Werbung im Internet ausgegeben. Davon fließt fast ein Drittel (32 Prozent) allein an Google. Facebook steht derzeit bei einem Anteil von 5,8 Prozent und ist trotz des deutlichen Unterschieds die Nummer 2 in dem Bereich. Allerdings ist es dem Social Network zuletzt deutlich besser gelungen, Werbeumsätze auf mobilen Plattformen zu generieren. Immerhin 62 Prozent der Einnahmen macht das Unternehmen schon auf Smartphones und Tablets. Angesichts dessen, dass dies der Markt der Zukunft ist und Facebook sich auch bei Atlas auf diesen konzentriert, könnte es hier zu massiven Verschiebungen der Machtverhältnisse kommen.
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