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Verschwendung:
Ex-Chef bedauert Palm-Verkauf

Der ehemalige Chef des Smartphone-Herstellers Palm, Jon Rubinstein, bereut heute den Verkauf des Unternehmens an Hewlett Packard. Die ganze Aktion sei in einer Verschwendung geendet, erklärte er gegenüber dem US-Magazin Fierce Wireless.
HP
12.06.2013  15:23 Uhr
Palm hatte eine lange Tradition in der Produktion von mobilen Endgeräten. Angefangen als Hersteller von PDAs wandte sich das Unternehmen dem aufkommenden Smartphone-Geschäft zu und konnte hier für seine Produkte durchaus einiges an Lob und Anerkennung einstecken. Im Juli 2010 kaufte schließlich Hewlett-Packard die Firma für 1,2 Milliarden Dollar auf und wollte sie zur Basis seiner eigenen Smartphone-Aktivitäten machen. Anfangs klang dies nach einem guten Deal, denn Palm hatte durchaus innovative Konzepte zu bieten, verfügte selbst aber nicht über die wirtschaftliche Kraft, um es mit den Größen der Branche aufzunehmen. HP hingegen hatte große finanzielle Ressourcen, aber nur wenig Expertise im Smartphone-Geschäft.

Außerdem war Palm kurz vor dem Ende. "Palm lag im Sterben, als ich da ankam", berichtete Rubinstein, der ein Jahr vor dem Verkauf den Chefposten übernahm. Damals erschien das Angebot von HP als der sprichwörtliche Strohhalm. "Es war nicht so, dass wir uns das Beste hätten aussuchen können", so der Manager.

Aus heutiger Sicht hätte er dem Deal allerdings trotzdem nicht zugestimmt. "Wenn wir gewusst hätten, dass sie es einfach stilllegen und ihm nichtmal die Chance geben, aufzublühen, warum hätten wir dann verkaufen sollen?", so Rubinstein weiter.

Denn vielleicht hätte sich ja doch noch eine bessere Möglichkeit ergeben, wenn man betrachtet, welchen Einfluss insbesondere das Betriebssystem Palm OS heute noch auf die Smartphone-Industrie hat. Damals war es in vielen Punkten Vorreiter. Hier seien, so Rubinstein, die Grundlagen für Vieles gelegt worden, was heute Android ausmacht, aber auch Apple und Microsoft haben viele Konzepte in ihre Betriebssysteme einfließen lassen.
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