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Fußgänger-Navi:
Landmarken statt Längenangaben

An der Universität Regensburg wurde ein Navigationssystem für Fußgänger entwickelt, das deutlich besser auf deren Anforderungen abgestimmt sein soll. So wird beispielsweise nicht mit Längenangaben gearbeitet.
TomTom
28.02.2013  18:06 Uhr
Ursprünglich sollte das System erst einmal die Orientierung an der Universität erleichtern. Durch eine Schnittstelle, über die sich die Datenbank auch um Informationen von Nutzern erweitern lässt, können zukünftig auch viele weitere Regionen integriert werden. Im Gegensatz zu herkömmlichen Navigationssystemen unterstützt "UR-Walking" bei der Routenanweisung nicht mit Entfernungsangaben, sondern mit Hilfe sogenannter Landmarken. Das sind Objekte in der Umgebung, die auf irgendeine Art und Weise herausragend oder auffällig sind. "Denn es bringt wenig, wenn ein System sagt 'Laufe 50 Meter und biege links ab'. Woher soll man wissen, wann die 50 Meter erreicht sind?", erklärte Bernd Ludwig von der Uni Regensburg. "Für Fußgänger ist es eindeutiger, wenn die Anweisung 'Nach der Treppe links abbiegen' lautet."

Die Landmarken müssen aber zunächst ins System übernommen werden, bevor sie für die Routenanweisungen benutzt werden können. Für die Entwickler selbst wäre das nicht zu stemmen gewesen. Deshalb entwickelten sie eine Erweiterung für das System: Die Smartphone-Applikation ermöglicht es nun, dass auch der Nutzer der App Landmarken erstellen kann. Während der Bewegung und Navigation an einem Ort kann der Nutzer auffällige Objekte auf seiner Route als Landmarke festlegen. Diese werden dann mit GPS-Position in eine zentrale Datenbank übernommen und kann so im Anschluss auch anderen Nutzern zur Orientierung dienen.

Der Nutzer muss im Anschluss in einem Fragebogen Details zur Landmarke angeben. So kann eine Landmarke beispielsweise durch ihre Größe, Form oder Farbe auffallen. "Genau wie bei Openstreetmap oder auch bei YouTube setzen wir damit auf Inhalte, die vom Nutzer selbst verfügbar gemacht werden", erläuterte der Projektmitarbeiter Ludwig Hitzenberger. "Nur mit einem solchen Konzept lassen sich große Massen an Daten erzeugen."
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