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Arbeitsamt-Webseite hat ein Datenschutz-Problem

Der Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar hat die Bundesagentur für Arbeit wegen des mangelnden Datenschutzes auf ihrem Job-Portal kritisiert. Das Angebot "lädt zum Missbrauch geradezu ein", sagte er gegenüber der 'Süddeutschen Zeitung'.
29.10.2009  18:01 Uhr
Jeder kann sich dort im Grunde als Unternehmer anmelden. Nur ein Firmenname, eine Branche, sowie ein Ansprechpartner mit Kontaktmöglichkeit müssen angegeben werden. Ein Gewerbeschein oder eine andere Legitimierung braucht man dabei nicht vorlegen, hieß es. Dies soll es möglichst einfach machen, Stellenangebote auf die Plattform zu stellen und Menschen wieder in Arbeit zu bringen. Allerdings ist das Missbrauchspotenzial hoch. Da die Angaben nicht geprüft werden, kann so faktisch jeder an sensible Daten von Arbeitssuchenden kommen.

Bereits auf der Plattform können so bestimmte Daten von Arbeitslosen gesammelt werden. Will man mehr Informationen, lässt man sich Bewerbungsunterlagen zuschicken, in denen in der Regel recht sensible Daten befinden. Erleichtert werde die Jagd nach Daten dabei zusätzlich durch die Möglichkeit, die Angaben im angeblichen Firmen-Account komplett zu ändern.

"Dies lässt sich mit dem Sozialdatenschutz in keinster Weise vereinbaren", sagte Schaar der Zeitung. Ein besonders gravierendes Problem sei es, dass hier Menschen zu Opfern von Datensammlern werden können, die sich bereits in einer Notlage befinden. Schaar forderte die Arbeitsagentur auf, "dieses Einfallstor für Datenmissbrauch unverzüglich zu schließen".
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