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Handys werden schon bald in Botnetze integriert

Experten vom IT-Institut Georgia Tech haben in einem aktuellen Papier davor gewarnt, dass Handys schon bald zu einem wichtigen Angriffsziel für kriminelle Hacker werden könnten, die die mobilen Systeme in Botnetze einbinden.
15.10.2008  12:40 Uhr
Voraussetzung dafür ist die zunehmende Leistungsfähigkeit von Mobiltelefonen in Verbindung mit immer besseren Internet-Anbindungen. Da sie Geräte faktisch jederzeit angeschaltet sind, eignen sie sich hervorragend für die Integration in Netze, die für illegale Aktivitäten genutzt werden. "Die Frage ist nur, wann die Angriffe effektiv genug ausgeführt werden können, um ohne größeres Risiko eine Menge Geld zu machen", sagte Joe Stewart, Botnet-Experte beim Security-Unternehmen SecureWorks. "Sobald sie (die Kriminellen, d.R.) es können, werden sie es tun."

Während PCs den Botnetz-Betreibern beispielsweise durch den Versand großer Mengen Spam eher indirekt Geld zufließen lassen, bestehe bei Handys ein direktes finanzielles Risiko für den Besitzer, hieß es. Malware könnte beispielsweise dafür sorgen, dass viele Geräte kostenpflichtige Nummern anrufen oder automatisiert Klingeltöne bei Firmen kaufen, die von Strohmännern der Angreifer betrieben werden.

Als großes Problem sehen die Forscher den derzeit noch sehr geringen Schutz für Handys. Zwar gibt es bereits Anti-Viren-Programme, diese werden jedoch kaum eingesetzt, weil sie zu viel Performance und Energie verbrauchen. "So gesehen ist es die perfekte Plattform für Hacker", sagte Patrick Traynor, Dozent am Georgia Tech.

Eine Hürde für potenzielle Angreifer ist derzeit das noch recht wenig verbreitete Wissen um die genaue Funktionsweise von Mobilfunknetzen, hieß es. So wird die Infrastruktur deutlich stärker überwacht als das freie Internet. Es sei aber nur eine Frage der Zeit, bis die Szene sich hier genügend Kenntnisse angeeignet hat.

Weitere Informationen: Emerging Cyber Threats Report 2009
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