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Trumpsche Zoll-Drohungen: Foxconn-Chef spricht von 'Technologiekrieg'

Für den taiwanischen Vertragsfertiger Foxconn ist die andauernde Auseinandersetzung zwischen den USA und China primär ein "Technologiekrieg", nicht unbedingt ein Handelskrieg. Der Chef des weltgrößten Vertragsproduzenten von Elektronikprodukten sieht darin vor allem Anzeichen dafür, dass es den Parteien um die Hoheit im Technologiebereich geht.
Foxconn
22.06.2018  19:14 Uhr
Wie Foxconn-CEO Terry Gou, der dem offiziell unter dem Namen Hon Hai Precision Industry firmierenden Unternehmen vorsteht, nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters verlauten ließ, sieht man im Ringen der USA und Chinas die größte aktuelle Herausforderung, mit der sich das Unternehmen konfrontiert sieht. Sämtliche Bereiche des Konzerns würden daher entsprechende Pläne schmieden, um sich der stetig wandelnden Lage anzupassen, so Gou. Im Rahmen des jährlichen Mitarbeitertreffens von Foxconn erklärte Gou, dass man es derzeit nicht wirklich mit einem Handelskrieg zu tun habe. Viel mehr handele es sich um einen "Technologiekrieg". Ein solcher "Technologiekrieg" sei gleichzeitig auch eine Auseinandersetzung um die Vormacht bei der Herstellung von Produkten.

Für Foxconn geht es bei der Auseinandersetzung wohl vor allem darum, dass man versuchen muss, seine Lieferketten zu schützen. Das Unternehmen ist als weltgrößter Vertragsfertiger unter anderem Lieferant diverser bekannter Marken aus dem Elektronikbereich. Als wichtigster Kunde wird immer wieder der US-Konzern Apple genannt, der seine iPhones und viele andere Produkte bei Foxconn bauen lässt.

Auch diverse andere große Hersteller gehören zu den Kunden von Foxconn, darunter Huawei, die Smartphone-Hersteller Vivo und Oppo sowie praktisch der gesamte PC-Sektor rund um Marken wie HP, Dell und Lenovo. Sollte der US-Präsident seine Ankündigung, den Import von diversen Waren aus China mit Zöllen in Höhe von bis zu 200 Milliarden Dollar zu belegen, tatsächlich in die Tat umsetzen, droht Foxconn vor allem ein Problem bei der direkten Ausfuhr der Produkte seiner Partner.

Diese könnte das Unternehmen durch seine globale Struktur mit Standorten in diversen anderen asiatischen Ländern außerhalb von China zu einem Großteil abfangen, doch gerade bei der Lieferung von Komponenten in die USA könnte es größere Probleme geben. Foxconn ist nicht nur größter Vertragsfertiger für fertige Elektronikerzeugnisse, sondern produziert traditionell auch zahllose Komponenten - vor allem in China.
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