Alle E-Mail-Adressen liegen automatisch bei Apple
Wie der Entwickler Sabri Haddouche in seinem aktuellen Bericht schreibt, habe er sich bei seiner Untersuchung des offiziellen Apple Mail-Dienstes auf die Autokomplettierung konzentriert, die beim Tippen in der Adressleiste automatisch die "kürzlich verwendeten Empfänger" ergänzt. Wie der Entwickler beschreibt, scheint Apple für diese Funktion weitreichende Metadaten der Mail-Verfasser zu sammeln.Sabri Haddouche entdeckt eine reiche Metadatensammlung in der iCloud
"Nach meiner Untersuchung bin ich zu dem Schluss gekommen, dass iCloud Mail diskret alle Metadaten der E-Mails die man mit der offiziellen Anwendung versendet an die Apple Server übermittelt, unabhängig davon, welche Mailbox man nutzt", so Haddouche zu seinen Erkenntnissen. Wie der Entwickler weiter beschreibt, wurden diese Daten "sehr wahrscheinlich" über jeden erfasst, der auf iPhone oder Mac die iCloud aktiviert hat - und das eben unabhängig davon, ob man eine iCloud-Mail-Adresse nutzt.
Nach Jahren noch da
Über eine kleine Anwendung, die über die Web Developer Console ausgeführt werden kann, hatte Haddouche Zugriff auf seine persönliche Datensammlung auf den Appleservern genommen und insgesamt 1.2 MB Metadaten vorgefunden, die rund 700 Kontakte enthielten. Neben der Tatsache, dass dieser Datensatz auch Sender- und Empfängernamen sowie Zeitstempel für Nachrichten enthielt, stört sich der Entwickler aber vor allem an einer Tatsache: Die Liste der Kontakte reicht bis in das Jahr 2012 zurück."Das Problem ist, dass die Daten immer noch vorhanden sind und es für den Nutzer keinen Weg gibt, von dieser Liste überhaupt zu erfahren (ohne eine Web Developer Console öffnen zu müssen)." Nach seinen Erkenntnissen sei sich Apple bewusst, dass die Datensammlung vor allem unter dem Gesichtspunkt der neuen Datenschutzverordnung der EU ein "Problem darstellt" und habe das Sammeln von E-Mail-Adressen offenbar "in der Beta-Version von iOS 11.4 beendet".