Eat The Rich
Die Stadtverwaltung von Seattle hat sich deshalb eine Sondersteuer ausgedacht, die von großen und hochprofitablen Unternehmen (mit einem Jahresumsatz von mindestens 20 Millionen Dollar) eine jährliche Zahlung von 500 Dollar pro Mitarbeiter vorsieht. Das Geld soll u. a. direkt in den sozialen Wohnungsbau fließen. Amazon hätte laut den ursprünglichen Plänen etwa 20 Millionen Dollar bezahlen müssen. Dagegen lief das Unternehmen aber Sturm und versuchte, die Stadt zu erpressen. So hat man etwa den Bau seines neuen Bürohauses gestoppt und gedroht, ein zweites Projekt dieser Art komplett aufzugeben.Die Stadtregierung hat sich gestern bei der Abstimmung über diese Unternehmenssteuer nur bedingt beeindruckt gezeigt. Denn man hat sie einstimmig beschlossen, wenngleich in leicht entschärfter Form. Pro Mitarbeiter werden künftig 275 Dollar fällig, Amazon wird damit elf Millionen pro Jahr an Seattle überweisen müssen.
Auf YouTube ansehen
Diesen Betrag sollte Amazon aus der sprichwörtlichen Kaffeekasse zahlen können, schließlich konnte man zuletzt einen Quartalsgewinn von 1,6 Milliarden Dollar verbuchen. Dennoch ist man über den Entschluss der Stadt Seattle nach wie vor schwer verärgert. Wie GeekWire berichtet, wird man das neue Bürogebäude zwar weiterbauen, wie Amazons Vice President Drew Herdener mitteilte, man lässt aber offen, ob man wie geplant selbst dort einziehen wird oder es nur weitervermietet.