In wenigen Wochen werden dann voraussichtlich tausende junge Nutzer in einer rechtlichen Grauzone kommunizieren:
WhatsApp hat laut
Reuters bekräftigt, die Altersgrenze auf 16 Jahre zu erhöhen, um dem neuen europäischen Datenschutzrecht
zu genügen. Wer jünger ist, dürfte der bald erscheinenden Einwilligungs-Abfrage in die neuen AGB nicht zustimmen.
Bisher konnte man offiziell ab 13 Jahren auf WhatsApp zurückgreifen - und die Plattform ist inzwischen so stark verbreitet, dass sie auch unter jungen Nutzern quasi den Standard beim Messaging darstellt. Würde nun die Praxis dem folgen, was vertraglich festgehalten wird, müssten sich wohl sehr viele Anwender im Alter von 13 bis 15 Jahren erst einmal wieder aus dem Netzwerk abmelden.
Allerdings dürfte ohnehin allen klar sein, dass dies nicht passieren wird. Es wird auch keine ordentliche Altersprüfung durchgeführt. Stattdessen muss der jeweilige User gegenüber dem Plattform-Betreiber lediglich zusichern, im richtigen Alter zu sein. Bisher hat sich daran niemand groß gestört - allerdings ist fraglich, ob eine solche Praxis tatsächlich Bestand haben kann, wenn irgendwer einmal auf die Idee kommen sollte, die Altersfreigaben auch gerichtlich durchzusetzen.
Facebook geht anderen Weg
Beim WhatsApp-Mutterkonzern
Facebook geht man einen anderen Weg. Hier bleibt die Option, das
Social Network bereits ab 13 Jahren zu nutzen. Allerdings muss man einen Erziehungsberechtigten oder anderen Bevollmächtigten mit dem eigenen Konto verknüpfen, der als eine Art Bürge fungiert. Geschieht dies nicht, bekommt der junge Nutzer nicht mehr das volle Angebot an Funktionen und Inhalten bereitgestellt.
Bei WhatsApp habe man sich aber bewusst dagegen entschieden, diesen Ansatz zu übernehmen. Denn die Verknüpfung mit einem Aufpasser würde wieder neue Daten zu Beziehungsgeflechten generieren - und darauf will man bei dem Netzwerk, das traditionell etwas mehr Wert auf den Datenschutz legt, dann doch gern verzichten.