Wenig Auswahl bei anderen Chip-Herstellern
Für den Hersteller gibt es wenige Alternativen zu Qualcomms Prozessoren. Zwar könnte man Chips des taiwanischen Anbieters MediaTek verwenden oder auch zu einem Abnehmer von Samsungs Exynos-SoCs werden, doch dürfte letzteres recht schwierig werden und im Fall von MediaTek sind gerade in Sachen Effizienz, Performance und Konnektivität Abstriche zu machen.ZTE hat nun offenbar keine Möglichkeit mehr, an Qualcomm-SoCs für Mittelklasse und High-End-Geräte zu kommen. Denkbar wäre eventuell noch ein Einkauf aus Drittquellen, doch dies könnte sowohl für ZTE als auch Qualcomm negative politische Folgen haben. Hintergrund des Verkaufsverbots für US-Komponenten mit Blick auf ZTE ist ein gegen den Hersteller noch immer laufendes Verfahren, das nicht im Zusammenhang mit den zuletzt immer lauter gewordenen "Bedenken" der US-Regierung wegen möglicher Sicherheitsbedrohungen durch Produkte chinesischer Hersteller steht.
Stattdessen ist das Verbot, welches übrigens auch für alle anderen Technologieprodukte gilt, die ZTE bisher von US-Herstellern bezog, Folge des Vorgehens der US-Regierung wegen der Verletzung von Handelssanktionen gegen Nordkorea und den Iran. ZTE hatte schon vor Jahren eingestanden, dass man trotz entsprechender Regelungen Technologie in die beiden Länder exportiert hatte. 2017 hatte man dann zugestimmt deshalb eine Strafe in Höhe von fast 1,2 Milliarden Dollar zu zahlen.
Im Rahmen der Einigung mit der US-Regierung war auch das 7-jährige Exportverbot von US-Gütern gegen ZTE enthalten, es war aber vorläufig ausgesetzt worden. Weil ZTE aber während der Verhandlungen mit den US-Behörden und in der "Bewährungsphase" nach Auffassung des US-Handelsministeriums falsche Angaben gemacht hatte, wird das Verkaufsverbot nun in Kraft gesetzt.