Maßnahmen in vier Bereichen geplant
Das Unternehmen nennt für das Defending Democracy Program vier Aktivitätsfelder, auf denen man sich künftig besonders engangieren wolle:- Schutz von Wahlkampagnen vor Hackerattacken durch eine bessere Cyber-Resilienz der Systeme, durch besseres Monitoring und eine verbesserte Reaktionsfähigkeit bei Angriffen
- Verbesserte Transparenz bei politischer Werbung durch selbstregulatorische Maßnahmen bei Microsofts Plattformen
- Die Erforschung technischer Lösungen um Wahlprozesse zu schützen und um Cyber-Bedrohungen zu erkennen
- Gegenmaßnahmen bei Kampagnen, die auf gezielte Desinformation setzen, in Zusammenarbeit mit führenden wissenschaftlichen Institutionen und Denkfabriken - auch gegen staatlich finanzierte Propaganda
Auch wenn Microsoft vor allem zuerst die kommenden US-Midterms und die Präsidentschaftswahlen im Blick hat, soll sich das "Defending Democracy Program" nicht alleine auf die USA beschränken. Dabei handele es sich lediglich um einen ersten Schritt, so Microsoft. In Zusammenarbeit mit anderen demokratischen Ländern wolle man das Schutzprogramm über die kommenden Jahre auch außerhalb der USA ausdehnen.
Mit seinem politischen Engagement positioniert sich Microsoft klar für die Demokratie, betritt aber als Wirtschaftskonzern auch ein schwieriges Terrain. Als Betreiber von Bing und ein Anbieter von KI-Technologie kommt Microsoft nach Google aber tatsächlich eine wichtige Rolle zu. Sollten sich die genannten Maßnahmen zu Fake-News und Propaganda gegen Regierungen bestimmter Staaten richten, könnte dies für den Konzern durchaus auch negative Folgen haben.
Und auch innerhalb der USA droht ein Konflikt mit bestimmten Wählergruppen, die hinter dem Programm statt eines neutralen Schutzes eher eine gezielte Einflussnahme bzw. Zensur durch die eher links verortete Tech-Branche sehen dürften.