Werbung über alles
Das tat es real aber nicht. Die Versuche, andere Einnahmequellen aufzubauen, sind allesamt gescheitert - sei es die Etablierung Facebooks als Plattform für diverse Anwendungen von Drittherstellern oder die Integration lukrativer Marktplätze mit eigenen Bezahldiensten. Daher wurde der in dem System schon angelegte und einzig erfolgreiche Weg konsequent verfolgt und Facebook zu einer Werbeplattform ausgebaut. Deren einziger Zweck besteht faktisch darin, möglichst viele Informationen über die Nutzer zu sammeln und die Daten für die Vermarktung von Werbung auszuwerten.Grenzen kennt dieses Prinzip aus sich heraus nicht - und da die wenigsten Nutzer das komplexe Problem dahinter überblicken können, bedarf es einer Regulierung durch gesetzliche Rahmenbedingungen. Und diese kommen - weshalb Zuckerberg in Washington auch ziemlich problemlos ankündigen konnte, dass so etwas wie die Cambridge Analytica-Sache nicht mehr passieren wird. Denn in einigen Wochen tritt die neue Datenschutz-Grundverordnung der EU in Kraft - und unter deren Bedingungen würden hohe Strafzahlungen auf Facebook zukommen, wenn sich ein solcher Fall wiederholt. Die Konsequenzen, die der Plattform-Gründer während der Anhörung reumütig als Lehre der Affäre darstellte, wurde ihm also, zumindest im Bereich der EU, wobei das bei einem weltweit agierenden Konzern ja bekanntermassen schlecht zu trennen ist, schon längst gesetzlich vorgeschrieben.
Siehe auch: Zuckerberg-Anhörung - Facebook finanzierte Wahlkampf der Fragenden