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Frühlingsgefühle steigen auf - und Facebook macht Tinder kaputt

Aufgrund des in den letzten Tagen ordentlich gestiegenen öffentlichen Drucks hat Facebook damit begonnen, die Rechte für den Datenzugriff durch externe Unternehmen zu reduzieren und neu zu ordnen. Im Zuge dessen dürften die aufkommenden Frühlingsgefühle zahlreicher Nutzer arg gebeutelt worden sein - denn Tinder war stundenlang nicht funktionsfähig.
05.04.2018  10:13 Uhr
Tinder ist inzwischen eine der größten Dating-Plattformen geworden. Für den Login-Prozess haben die Entwickler allerdings keine eigenständige Lösung am Start, sondern setzen auf eine Integration von Facebook. Als das Social Network nun aber für zahlreiche Apps die Verbindung zu seinen Datenbanken kappte, konnte auch Tinder keine Verbindung mehr zu den Profilen der Nutzer herstellen. In der Folge wurden die User beim Start aufgefordert, sich neu einzuloggen. Sie endeten dabei aber im Nirvana, da die App keine Verbindung zu Facebook aufbauen konnte. Und das hatte Folgen: Auf Twitter meldeten sich beispielsweise diverse Nutzer zu Wort und ihre Angaben ließen auf kleinere Dramen schließen: Einige führten gerade vielversprechende Gespräche mit potenziellen Bekanntschaften, andere fanden sogar ihre aktuelle Verabredung nicht, weil sie nicht mehr in den Chat kamen und noch keine Telefonnummern ausgetauscht hatten.

Stundenlange Pause

Facebook räumt ein, das Problem mit den jüngsten Änderungen im Backend verursacht zu haben. Gemeinsam mit den Tinder-Entwicklern machte man sich daraufhin daran, die Probleme zu lösen - was dann nach einigen Stunden auch gelang. Einige Nutzer beklagten, dass sie durch die Sendepause auch neue Verbindungen und Nachrichten verloren haben - diese scheinen aber nicht komplett weg zu sein und lassen sich über das Browser-Login wohl weiterhin sehen.

Hintergrund dessen ist der aktuelle Skandal um den Missbrauch von Nutzerdaten durch Cambridge Analytica. Hier wurde eine Sache erneut hochgekocht, die eigentlich schon vor Monaten thematisiert wurde, damals aber kaum Widerhall fand. Deutlich wurde hier, dass diverse externe Unternehmen wesentlich weitergehende Analysen mit den ihnen bereitgestellten Daten anstellen können, als gemeinhin erwartet wurde. Die britische Firma hatte so beispielsweise politische Einstellungen herausgearbeitet und die Ergebnisse für Wahlkampf-Kampagnen verkauft. In Deutschland sollen rund 300.000 Nutzer von der Sache betroffen sein.

Facebook gerät unter Druck:

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