Nvidias Partnerprogramm soll für unfairen Wettbewerb sorgen
Nvidia hat zum 1. März die neue Marketing-Initiative "GeForce Partner Program" angekündigt. Jetzt sieht sich das Unternehmen wegen der Pläne zur engeren Zusammenarbeit mit Grafikkartenherstellern aber lauter Kritik und schweren Vorwürfen ausgesetzt. Kyle Bennett, Chef der US-Webseite HardOCP, behauptet in seinem Bericht, dass er nach Gesprächen mit Firmenkontakten und Einsicht in entsprechende Dokumente ein sehr düsteres Bild des Vorhabens zeichnen müsse: "Die Wahlfreiheit der Konsumenten wird dezimiert. Wenn ich mir die Programmrichtlinien anschaue, glaube ich fest daran, dass dies passieren wird und darum mache ich mir Sorgen", so Bennett.Wie Bennett weiter ausführt, wolle er aus Gründen der Transparenz angeben, dass AMD ihn und weitere US-amerikanische Journalisten auf "diese Geschichte" aufmerksam gemacht habe. Die von dem Konkurrenzunternehmen zur Verfügung gestellten Informationen hätten aber nicht für einen Bericht genügt, weshalb man in den letzten drei Wochen Gespräche mit Grafikkartenherstellern bezüglich der Vorwürfe geführt habe. Von sieben kontaktierten Unternehmen habe keines offiziell eine Aussage zu dem Nvidia-Programm treffen wollen, in allen Interviews wären aber klare Vorwürfe formuliert worden.
Das "GeForce Partner Program"...
- ...enthalte in seinen Richtlinien Teile, die illegal seien
- ...werde die Auswahlmöglichkeiten der Konsumenten beeinflussen
- ...die Geschäfte von Grafikkartenherstellern mit anderen Unternehmen - also vor allem AMD und Intel - deutlich verändern
Fokus der Kritik
Für Bennett ist es dabei vor allem eine Vorschrift, die Unternehmen befolgen müssen, wenn sie Teil des Partnerprogramms sein wollen, die scharf zu kritisieren ist. Demnach verpflichten sich Hersteller gegenüber Nvidia, "ihre Gaming-Marken exklusiv auf Geforce auszurichten". Er habe Dokumente einsehen können, die diese Vorschrift enthielten.Im Gegenzug würden Unternehmen gewisse Boni eingeräumt: Diese umfassen eine bevorzugte Lieferung neuer GPU-Generationen, Game-Bundle-Deals, Rabatt-Programme und finanzielle Unterstützungen für Werbung. Bennett habe Nvidia am 22. Februar um eine Stellungnahme gebeten, bisher aber keine Antwort erhalten.