Teng wird vorgeworfen, er habe Bestechungsgelder angenommen, wobei unklar ist, wer welche Summen an den Huawei-Manager gezahlt haben soll. Das Unternehmen verwies auf seine strikten internen Richtlinien rund um das Thema Ethik, laut denen Korruption in keinster Weise geduldet wird. Aufgrund der laufenden Ermittlungen wollte sich das Unternehmen zu dem Fall noch nicht weiter äußern.
Bisher ist unklar, wer eventuell die Nachfolge von Teng antreten könnte. Teng hatte vor seiner Zeit bei Huawei unter anderem bei Nokia und Samsung gearbeitet und dort ebenfalls ranghohe Positionen bekleidet. Derzeit wird spekuliert, ob seine Festnahme im Zusammenhang mit Bestechungsversuchen durch Händler steht, die in China immer wieder versuchen durch Zahlung illegaler Gelder Vorteile bei der Belieferung durch Gerätehersteller zu erlangen.
Immer wieder Festnahme ranghoher Mitarbeiter
Huawei selbst geht immer wieder mit harter Hand gegen Korruption in seinen Reihen vor. Erst im Januar 2017 waren sechs Manager aus der Consumer Business Group beschuldigt worden, interne Informationen an die chinesischen Konkurrenten LeEco und Coolpad weitergegeben zu haben. Damals wurde auch der Hauptverantwortliche hinter der Entwicklung des Huawei P6 festgenommen, mit dem der Aufstieg von Huawei als ernstzunehmender Mitbewerber im Smartphone-Markt vor einigen Jahren begonnen hatte.Im jahr 2014 hatte Huawei fast 120 Mitarbeiter vor die Tür gesetzt, weil man ihnen Korruption nachweisen konnte. Damals konnte das Unternehmen umgerechnet rund 47,5 Millionen Euro illegal gezahlter Bestechungsgelder zurückgewinnen. 2015 hatte Firmengründer Ren Zhengfei angekündigt, dass man noch stärker gegen interne Korruption vorgehen wolle - nachdem Huawei zuvor eine Art Amnestie gewährt hatte, die mehr als 4000 Mitarbeiter betraf, denen zuvor Bestechung und betrügerische Geschäftspraktiken nachgewiesen wurden.