Deutschland bremst beim Netzausbau
Was in den Worten von Urve Palo ganz gut klingt, bedeutet in Wahrheit eine deutliche Verzögerung. Denn ursprünglich war auf Brüsseler Ebene, unter anderem durch EU-Kommissar Guenther Oettinger, das Jahr 2020 anvisiert worden. Der besonders in Kernländern wie Deutschland nur schleppend fortschreitende Netzausbau hat die EU-Minister aber wohl eines Besseren belehrt.Die neuen EU-Pläne setzen damit auf den gleichen Zeitplan, den bereits der deutsche Bundesminister Alexander Dobrindt (CSU) im Sommer in einem Strategiepapier mit dem Namen "Fünf Schritte zu 5G" skizziert hatte. Demnach sollen voraussichtlich im Jahr 2020 die ersten kommerziell genutzten 5G-Netze in Betrieb gehen und erst fünf Jahre später eine landesweit nutzbare Infrastruktur. Dabei geht es wie in den EU-Planen aber um keine flächendeckende Versorgung sondern um die 20 größten städtischen Ballungszentren und 5G-Verfügbarkeit entlang der Autobahnen.
Privatanbieter wittern Chance
Unter anderem scheint in Deutschland die Telekom auf der Bremse zu stehen. Während diese in den USA bereits 2020 mit einem landesweiten 5G-Netz an den Start gehen will, lässt man sich in Deutschland deutlich mehr Zeit. In Berlin wurden immerhin mittlerweile die ersten 5G-Sendemasten in Betrieb genommen, wenn auch nur zu Testzwecken. Private Netzbetreiber wittern beim verzögerten Netzausbau mittlerweile ihre Chance. Einige Mitglieder des Zentralverbands der Elektrotechnik- und Elektroindustrie (ZVEI) haben sich mittlerweile zusammengeschlossen, um selbst private 5G-Netze aufzubauen.Großer Mobilfunk-Vergleichs-Rechner