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EU-Rat will G5-Netzausbau bis 2025, fünf Jahre später als geplant

Anders als von EU-Kommissar Günther Oettinger mehrfach angedeutet, wird es ein gut ausgebautes 5G-Netz in Europa wohl deutlich später als 2020 geben. Der Rat der für Telekommunikation zuständigen Minister der EU-Mitgliedsstaaten hat sich darauf in einem Fahrplan bis 2025 für die Ent­wick­lung von 5G-Netzwerken geeinigt.
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06.12.2017  16:05 Uhr
Der Aktionsplan sieht laut Aussagen der estnischen Ministerin Urve Palo vor, bis zum Jahr 2025 ein gut ausgebautes 5G-Netz in allen großen Städten und entlang von Haupt­ver­kehrs­stra­ßen in allen EU-Ländern aufzubauen. "Sowohl unsere Bürger als auch deren Geräte brauchen zuverlässiges und schnelles Internet, um die immer größer wer­den­den Da­ten­men­gen zu bewältigen", so die Sozialdemokratin weiter.

Deutschland bremst beim Netzausbau

Was in den Worten von Urve Palo ganz gut klingt, bedeutet in Wahrheit eine deutliche Verzögerung. Denn ursprünglich war auf Brüsseler Ebene, unter anderem durch EU-Kom­mis­sar Guenther Oettinger, das Jahr 2020 anvisiert worden. Der besonders in Kern­län­dern wie Deutschland nur schleppend fortschreitende Netzausbau hat die EU-Minister aber wohl eines Besseren belehrt.

Die neuen EU-Pläne setzen damit auf den gleichen Zeitplan, den bereits der deutsche Bundesminister Alexander Dobrindt (CSU) im Sommer in einem Strategiepapier mit dem Namen "Fünf Schritte zu 5G" skizziert hatte. Demnach sollen voraussichtlich im Jahr 2020 die ersten kommerziell genutzten 5G-Netze in Betrieb gehen und erst fünf Jahre später eine landesweit nutzbare Infrastruktur. Dabei geht es wie in den EU-Planen aber um keine flä­chen­dec­kende Versorgung sondern um die 20 größten städtischen Ballungszentren und 5G-Verfügbarkeit entlang der Autobahnen.

Privatanbieter wittern Chance

Unter anderem scheint in Deutschland die Telekom auf der Bremse zu stehen. Während diese in den USA bereits 2020 mit einem landesweiten 5G-Netz an den Start gehen will, lässt man sich in Deutschland deutlich mehr Zeit. In Berlin wurden immerhin mittlerweile die ersten 5G-Sendemasten in Betrieb genommen, wenn auch nur zu Testzwecken. Private Netz­be­trei­ber wittern beim verzögerten Netzausbau mittlerweile ihre Chance. Einige Mit­glie­der des Zentralverbands der Elektrotechnik- und Elektroindustrie (ZVEI) haben sich mitt­ler­wei­le zu­sam­men­ge­schlos­sen, um selbst private 5G-Netze aufzubauen.

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