Und wenn eine Veranstaltung angekündigt ist, die ziemlich wahrscheinlich Rassisten und andere Rechtsradikale anziehen wird, tauchte kurz darauf auch die Mobilisierung zu einer Gegendemo auf. Eine Facebook-Seite mit dem Titel "United Muslims of America" rief ihre über 300.000 Abonnenten dazu auf, für den Schutz des islamischen Kulturgutes auf die Straße zu gehen.
Beteiligung blieb im Rahmen
Der Tag an sich verlief zumindest aus Sicht der örtlichen Polizei ohne größere Probleme. Auf der einen Seite traf sich ein kleines Grüppchen von rund zehn Personen, die diverse Insignien der US-amerikanischen Rechten - darunter Konföderiertenflaggen und T-Shirts mit entsprechenden Parolen - präsentierten. Vor dem muslimischen Zentrum standen rund 60 Gegendemonstranten.Auffällig war lediglich, dass sich auf beiden Seiten niemand so recht als Veranstalter der jeweiligen Aktion zu erkennen gab. Das ist auch kein Wunder, wie sich schließlich herausstellte. Laut Burr zeigten Untersuchungen, dass hinter beiden Facebook-Seiten russische Trolle standen - sehr wahrscheinlich handelte es sich sogar um genau die gleiche Gruppe. Hier ist im konkreten Fall sicherlich nicht viel passiert, doch zeigt der Fall, dass es letztlich nicht nur um so genannte Fake News geht, sondern es durchaus auch möglich ist, auf der anderen Seite der Welt Menschengruppen physisch gegeneinander antreten zu lassen.