Die Snapchat-Brille Spectacles schien für kurze Zeit das nächste große Ding zu sein: Denn die Sonnenbrille, in der eine Kamera steckt, war 2016 zusammen mit dem Messenger selbst eine Hype-taugliche Kombination. Doch die Begeisterung flaute wohl rasend schnell ab. Und das hat
Snap doch überrascht, da man mit einer langfristig hohen Nachfrage gerechnet hat.
Snap wird immer mehr zum Paradebeispiel, wie man wirtschaftlich nicht agieren sollte, nämlich überhastet und auf Basis von kurzzeitigen Erfolgen. Das gilt sowohl für den wohl zu frühen Börsengang als auch für die Markteinführung seiner Spectacles genannten Brille.
Denn Snapchat-Betreiber Snap hat die Kamera-Brille vor rund einem Jahr vorgestellt und die erste Hardware des Unternehmens bekam auch überraschend viel Lob. Das hat beim Anbieter wohl einiges an Übermut ausgelöst. Denn laut einem Bericht von
The Information (via
The Verge) hat Snap nach den ersten positiven Reaktionen "hunderttausende" Exemplare nachbestellt.
Eingebrochene Nachfrage
Doch die Spectacles konnten sich wohl vor allem im Weihnachtsgeschäft gut verkaufen, danach brach die Nachfrage laut den nun vorliegenden Informationen komplett ein. Die unverkauften und "dramatisch überbestellten" Exemplare sollen derzeit in einem Lagerhaus liegen und dort Staub ansetzen.
Snap-Chef Evan Spiegel hat vor kurzem mitgeteilt, dass man 150.000 Stück verkaufen konnte. Das klang zunächst passabel, wirkt aber durch die mehreren hunderttausend Exemplare, die im Lager liegen, nun nicht mehr ganz so beeindruckend.
Was mit den unverkauften Snapchat-Brillen passieren wird, ist nicht klar. Immerhin kann wohl ein Teil wiederverwertet werden, denn laut The Information liegen nicht alle Spectacles tatsächlich zusammengesetzt dort, weshalb die Komponenten möglicherweise an andere weiterverkauft werden können.
Siehe auch: Guter Ruf? Auch schon Wurst: Snap verkauft jetzt ein Hot-Dog-Kostüm